Mit Julia Simic ist das Team von B42 komplett. Wir wollen euch unser neustes Teammitglied in diesem Interview vorstellen und euch natürlich verraten, was wir in Zukunft gemeinsam planen. Dafür haben wir uns Zeit für ein ausführliches Interview genommen:
B42: Hi Julia, du hast dich Anfang Mai dem Team von B42 angeschlossen. Für alle die dich jetzt vielleicht noch nicht kennen sollten, stell dich doch kurz vor. Wer ist denn Julia Simic und was machst sie aktuell?
JULIA: Ich bin Fußballspielerin und aktuell beim SC Freiburg in der Frauen-Bundesliga im Mittelfeld aktiv. Mit 29 Jahren ist der SC natürlich nicht meine erste Station als Fußballerin. Mit 16 Jahren bin ich aus meiner Heimat Fürth nach München gezogen, um dort 8 Jahre für den FC Bayern München in der Bundesliga zu spielen. Nach sehr erfolgreichen, aber auch verletzungsreichen Jahren in München, unter anderem 2 Kreuzbandrissen, habe ich 2013 den Schritt zum Champions-League Teilnehmer Turbine Potsdam gewagt.
Ehe 1,5 Jahre später weiter zum Triple-Anwärter VFL Wolfsburg ging. In der Zeit konnte ich 4 Pokalsiege, 1 Deutsche Meisterschaft, 3 Vizemeisterschaften sowie 1 Champions-League Finale und 3 Champions-League Halbfinals erreichen.
Gerade durch die Knieverletzungen habe ich am eigenen Leib erfahren, wie der menschliche Körper, aber auch der Kopf eines Sportlers tickt.
B42: Die meisten kennen dich als aktive Profispielerin, aber mit diesem Projekt gehst du in eine völlig neue Richtung. Welche Ziele hast du dir selbst gesteckt oder besser gesagt, wie denkst du kann die Zusammenarbeit dem Amateurfußball helfen?
JULIA: Wie bekannt sein dürfte, verdienen wir Frauen mit dem Fußball keine Millionenbeträge. Deshalb war für mich klar, dass ich mir neben dem Fußball ein zweites Standbein aufbauen möchte, das es mir ermöglicht, auch nach meiner aktiven Zeit im Sportbereich und bevorzugt im Fußball zu arbeiten. Also habe ich mich damals dazu entschlossen, Sportwissenschaften zu studieren und mittlerweile meinen Master in der Tasche.
Gerade durch die Knieverletzungen habe ich am eigenen Leib erfahren, wie der menschliche Körper, aber auch der Kopf eines Sportlers tickt.
Mich persönlich haben die Stunden in der Reha dahingehend sensibilisert, dass ich demütiger und dankbarer mit meiner Gesundheit und einem fitten Körper umgehe und gleichzeitig auch in größerem Maße dazu bereit bin, neben dem alltäglichen Fußballtraining auch präventiv in den Körper zu investieren. Ich glaube, es ist insgesamt wichtig, bei den Sportler, gerade auch im Amateurbereich, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass mit relativ geringem zeitlichen und körperlichen Aufwand, vielen Verletzungen vorgebeugt werden kann.
B42: Du hast gerade deine Knieverletzungen erwähnt. Hatten diese Einschnitte in deiner Karriere einen Einfluss auf deine zukünftige Ausrichtung als Sportwissenschaftlerin?
JULIA: Mit Sicherheit. Viele meiner Studienarbeiten habe ich während meiner Studienzeit dem Thema Knieverletzungen und deren Prävention gewidmet.
Ich glaube, nahezu jeder Sportler, der eine schwerwiegende Verletzung hatte, lernt unglaublich viele anatomische und biomechanische Aspekte seines Körpers kennen und kann sich dadurch auch in Andere besser reinfühlen und Dinge besser nachvollziehen, als ohne diese Erfahrung gemacht zu haben. Auch wenn ich natürlich im Endeffekt gerne darauf verzichtet hätte 😉