Von „Core – Training“ ist die Sprache, wenn man durch gezieltes Stabilitäts- und Mobilitätstraining den kompletten Bereich zwischen Zwerchfell und Hüfte verbessern möchte. Bauch-, Rücken-, sogar Hüft- und Gesäßmuskulatur sind dabei involviert. Manchmal, je nach Definition, wird ferner auch noch der Schulterapparat inkludiert. Damit sei die zentrale Bedeutung unserer Körpermitte aufgezeigt, weshalb es im Training umso bedeutsamer ist, das Zusammenspiel der Muskulatur – respektive ganzer Muskelketten – zu beachten. Funktionelles Training ist daher nichts neues, jedoch weiterhin elementarer Baustein in der Prävention von Verletzungen. Eine verbesserte inter- sowie intramuskuläre Koordination, also das Zusammenspiel innerhalb des Muskels und zwischen den Muskeln, trägt nachweislich dazu bei, eine langwierige Saison ohne längere Ausfallzeiten zu meistern.
Peter Breitfeld ist Performance-Coach von COROX, der Trainingsphilosophie von Olympia-Physiotherapeut Hans Friedl. Wöchentlich trainiert er die besten und erfolgreichsten Sportler Deutschlands. Nächste Woche fliegt er gar zu einem Tour de France – Team nach Spanien, um dieses auf die nächste Radsaison vorzubereiten. Das Thema Core-Training betrachtet er ambivalent.
„Core-Training bzw. ein Training der Rumpfmuskulatur hat natürlich seine Berechtigung. Vor allem auch, weil es in der Umsetzung und dem Übungsaufbau für die Sportler einfach und strukturiert ist – aber das ist nur die Basis.
Für mich spielt der neurozentrierte Ansatz eine erheblich bedeutsamere Rolle und ist mehr als nur ein tolles Ad-on.
Denn durch eine verbesserte propriozeptive Wahrnehmung der Wirbelsäule, erlangt man eine optimiertere reflektorische Spannung, was vor allem bei den unzähligen Richtungswechseln, Abstoppbewegungen usw von elementarer Bedeutung ist.Bei einem Zweikampf, in dem man innerhalb von Millisekunden auf Stöße, Tritte oder sonstiges reagieren muss, ist dies Spannung sogar unumgänglich.
Außerdem können in diesem Ansatz die Gleichgewichtskanäle aktiviert bzw. ausgeglichen werden. Das sorgt für eine stabile Kopfposition. Da dies auch die Wirbelsäule abwärts beeinflusst, kommt es auch in hier zu mehr Stabilität – und Schutz vor Verletzungen."
Und Peter Breitfeld muss es wissen. Seine Expertise beruht schließlich auch auf zwei großen Mentoren. Hans Friedl von COROX und Dr. Eric Cobb von Z-Health, wo er bereits zahlreiche Fortbildungsmaßnahmen besuchen konnte.
Auch wenn unser Stratege zum aktuellen Zeitpunkt von all diesen Sachen noch nichts gehört hat – sein Waschbärbauch schraubt sich gegen alle Gesetze der Erdanziehung und des Core-Trainings in die Lüfte . Die Flanke köpft er nicht einfach „nur“ gegen die Laufrichtung des Torhüters. Er wird ein Gemälde daraus machen.
Mit einer bergkamp’schen Brustannahme lässt er seinen Bewacher verdutzt zurück, wie die Supernanny ein renitentes Kind auf der stillen Treppe. Anschließend überspielt er mit einem lockeren Heber den herauseilenden Torhüter.
Der Rest ist nur noch Formsache. Die Kibitze am Spielfeldrand staunen und stellen sich die Frage, was gewesen wäre, hätten ihn nicht diverse Verletzungen im Jugendalter die Profiträume geraubt.
Wir werden es wohl nicht schaffen, jeden Spieler zu einem Technik-Ass á la Dennis Bergkamp mutieren zu lassen. Unsere Aufgabe ist es jedoch, nachhaltig deine Verletzungssorgen in den Griff zu bekommen und letztlich auch deine Dynamik zu verbessern.